Montag, 2. November 2009

"Ich hab' viel zu lang geblutet. 
Schwer beladen mit der Schuld. 
Weil Schlafen leichter ist als Kämpfen, 
Hab' ich mich selbst eingelullt.

Hier liegst du eingewoben. 
So reglos, so leblos, 
In deinem Körper toben 
Die Herzen im Kampf um Oberhand. 
Du kannst dich nicht befreien. 
Du riechst nichts, du siehst nichts, 
Und niemand hört dich schreien. 
Die Schmerzen ! Es raubt dir den Verstand.

Ich kann mich nicht mehr erinnern, 
Wie das alles wirklich war. 
Manchmal werden die Konturen, 
Alte Schatten wieder klar.

Hier liegst du eingewoben. 
So reglos, so leblos, 
In deinem Körper toben 
Die Herzen im Kampf um Oberhand. 
Du kannst dich nicht befreien. 
Du riechst nichts, du siehst nichts, 
Und niemand hört dich schreien. 
Die Schmerzen ! Es raubt dir den Verstand.

Du wirst dich selbst gebären, 
So fruchtbar, so furchtbar. 
Du kannst dich nicht mehr wehren, 
Dein Handeln von diesem Drang bestimmt. 
Du bist auf einer Reise, 
Verirrst dich, du wirst dich 
Auf wundersame Weise 

Verwandeln, und deine Zeit beginnt."

Ich liebe dieses Gedicht. Wunderbar. Dankeschön!

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Sie und Er - Zwei Seiten

Sie verstehen ihn nicht.
Er sieht nicht das Licht.
Sie versuchen ihm zu helfen.
Er greift nicht nach den Stelzen.
Sie wollen nur sein bestes.
Er denkt es wär sein Letztes.
Sie erwarten eine Menge.
Er sieht nur Gedankengänge.
Sie wollen, dass er Lebt.
Er will nur sterben so, dass er geht.

Für eine Seite wird er sich entscheiden müssen. Hoffen wir, dass er die richtige Entscheidung trifft. Denn sonst wären 14 Jahre umsonst gewesen.



Narben in der Seele

Wie kann ich sie verstecken,
Ich möchte niemand´damit erschrecken.
Mit einer Klinge in die Haut gepflügt die Narben,
Die ich hab´mir zugefügt.
Was soll und kann ich tun, 
Damit die Narben unbemerkt ruhn?
Verleugnen kann ich sie nicht,
Denn dazu sind sie zu dicht.

Mit einer Klinge in die Haut gepflügt,
Die Narben, die ich hab mir zugefügt!
Tränen kullern die Augen hinab.
Tief im Herzen schmerzte es mir.
Als ob es dieses gar nicht gab.
Doch das miese Gefühl war trotzdem hier.
Ich weiß nicht, warum ich so mies drauf bin.

Am liebsten würde ich alles hinschmeißen
Den Wunsch hätt´ ich schon jetzt aufzustehen, 
Den Tag genießen, die Sonne zu sehen.
Doch Steine sind Berge,
Sträucher sind Wälder und alles, 
Was ist, ist unwirklich kalt.

Um mich herum ist alles still 
Und niemand ist hier ist hier,
Der wissen will, 
Wie es mir heute wirklich geht, 
Der mich begrieft
Und mich versteht.

Vielen Dank für dieses wunderschöne Gedicht!



Sie sind blind

Das Blut rinnt den Arm hinunter,
Doch die Welt wird nicht bunter,
Nein, sie bleibt farblos.

Es läuft und läuft und läuft,
Hat sich wie die Probleme angehäuft,
Doch es passiert nichts.

Die Schnitte werden größer,
Immer ein bisschen röter,
Das Blut sich färbt.

Doch die Trauer geht nicht fort
An jenen einen geheimen Ort,
An dem es sein will.

Doch es kann nicht dorthin,
Denn obwohl, mithin:
Das Leben hält es fest.

Es will doch nur fort!
Von diesem Ort!
Doch gebunden es ist.

Wer versteht es?
Rettet es?
Oder findet sein Leid?

Garniemand kann es erblicken
Verborgen, doch in einzelnen Stücken,
Es ihnen es gezeigt hat.

Doch blind sie sind,
Selbst bei ihrem eigen Kind,
Es wichtigeres gibt als die Probleme von ihm.

Trauer erfüllt sein Herz,
Doch niemand sieht seinen Schmerz,
Denn blind sie sind.

Am Ende einsam die Seele,
Ein Schnitt in die Kehle
Und genommen sich das Leben.

Das Kind.
Denn blind sie sind.
Leid, Blut, Tod...

...

..

.

Denn blind sie sind.

Vielen Dank an:

Daniel Reinhardt